Am höchsten bewertete kritische Rezension
3,0 von 5 SternenFast war der Finger ab...
Rezension aus Deutschland vom 10. Juni 2022
Ich habe diese Säge im Jahr 2016 gekauft um damit Holz sägen zu können. Und ja, alles was hier so als Rezension beschrieben wird, trifft auf die Säge zu.
Sie ist aber keine Festool, sondern eine Einhell. Und wenn man mit der Säge vernünftig umgeht, dann kann man damit auch ordentlich sägen. Gehörschutz ist auf jeden Fall angebracht, denn das Ding ist laut.
Nun aber kurz zur Überschrift. Ich habe meinen Nachbarn geholfen, Ihren Vorgarten zu Recht zu schneiden. Da standen ein paar alte Flieder, und die mussten gestutzt werden. Den Kleinkram haben wir in den Häcksler, aber die dicken Äste wollte ich für die Feuerschale zurecht schneiden. Auf Handsäge hatte ich keine Lust, also kurz die Kappsäge aus dem Keller geholt. Beim dritten Ast hat sich irgendwas verkantet und die Sägeblattabdeckung zerlegte sich. War aber nicht ganz weg. Okay, es war schon Abend und ich wollte fertig werden. Also mit der Daumen der linken Hand den Sägeschutz oben gehalten, erneut verkantet, wieder flog etwas weg. Zu meinem Glück, hab ich eine gute Reaktion und hab sofort alles los gelassen, so das beim linken Daumen nur das Kapperl eingesägt war. Also Krankenhaus, Betäubung und Verband.
Ich gebe der Säge aber keine Schuld.
1. Ist die Säge nicht dafür gemacht, frisches Holz zu schneiden.
2. Wahrscheinlich war das Feinsägeblatt auch nicht geeignet.
3. Habe ich die Säge einfach auf den Boden gestellt, was man sowieso nicht machen sollte. Die Säge gehört auf einen Tisch oder ein entsprechendes Untergestell. In all der Zeit habe ich nur einmal auf dem Boden gesägt, und da passierte es eben.
4. Sägen sind nun mal gefährlich, deshalb sollte man sein Werkstück auch immer einspannen (damit die Finger weit weg vom Sägeblatt sind)
Ich habe mir jetzt einen neuen Sägeblattschutz bestellt, damit ich die Säge wieder nutzen kann. Werde kein Brennholz damit mehr sägen und vor allem die Säge nicht mehr auf den Boden stellen sondern auf einen stabilen Tisch.
45 Grad Gehrungen sind mit der Säge schon möglich, meist sind die Werkstücke nur 1-2 mm in der Länge unterschiedlich, und dann sieht es eben so aus, als stimmte der Winkel nicht.
Mit einem anständigen Sägeblatt für die entsprechende Anwendung (und ja, ich konnte das Sägeblatt selbst wechseln) kann man damit schon arbeiten. Die genaue Einstellung braucht halt etwas mehr Zeit als bei den Profimodellen (deshalb nicht beim Winkelmesser sparen). Aber im Großen und Ganzen bekommt man schon ein Werkzeug womit sich arbeiten lässt.
Und wem der Sägeblattschutz um die Ohren fliegt, der macht, so wie ich, etwas bei der Bedienung falsch, da kann die Säge nichts dafür.
Einen 5x5 cm Pfosten auf 45 Grad zu sägen, dauert halt auch etwas, da kann man nicht einfach Power geben und in einem Rutsch durch.