Am höchsten bewertete kritische Rezension
3,0 von 5 SternenGrundsätzlich gut, Schlauch und Kabel-Einrollautomatik schlecht
Rezension aus Deutschland vom 7. Oktober 2021
Ich habe den Staubsauger nun seit Ende 2018 im Einsatz. Was mich bewogen hat, die Rezension nun (Herbst 2021) zu verfassen, dürfte gegen Ende deutlich werden. In Klammern jeweils die "Sterne" für das jeweilige Einzelkriterium von 1 bis 5:
(5) Lautstärke (nur Saugen)
Mit der Rollendüse ist das Gerät wirklich in fast allen Leistungsstufen leise. Leiser brauche zumindest ich es nicht. Mit der Fugendüse wird es dann (natürlich) deutlich lauter.
(5) Allgemeine Bedienung
Für den Alltag gibt es nur einen Ein-/Ausschalter sowie ein Drehrad (quasi stufenlos) mit fünf "Rasten" (von "min" über leise, Teppich und Hartboden bis "max"). Falsch machen kann man da nichts. Auch der Austausch von Beutel und Filtern ist überhaupt kein Problem.
(5) Einsatzradius
Mit dem etwa 12 Meter langen Kabel hat das Gerät einen sehr großen Radius. Wie bei mir dürfte ein Umstecken nur selten nötig sein.
(4) Größe und Gewicht
Das Gerät ist kompakt und leicht. Motor, die Filter, das Saugrohr und ein paar Innenteile (Feder, Platine) ausgenommen, besteht es komplett aus Kunststoff.
(4) Saugrohr
Das Rohr ist aus Metall gefertigt, stabil und relativ schwer. Die Anpassung an die individuelle Körpergröße ist gut gelungen. Müsste man länger über Kopf bei voll ausgefahrenem Rohr saugen, würde das schwere Rohr allerdings anstrengend. (Zum Glück muss die Decke nicht gesaugt werden.)
(4) Zubehör
Mitgeliefert werden eine Fugendüse und eine Polsterdüse. Beide verschwinden im Saugerkorpus hinter einer von außen zugänglichen Klappe. Ist der Sauger aus, geht die Klappe zuverlässig auf, ist er an, funktioniert das nicht immer. Für 5 Sterne fehlt mir ein kompakter Bürstenaufsatz.
(3) Rollendüse
Für ihre Hauptaufgabe - die Hart- und Teppichböden - funktioniert sie gut. Man sollte sich hingegen nicht dazu verleiten lassen, damit etwas von einer Wand saugen zu wollen. Die Rollen neigen dazu, auf Tapeten schwarze Spuren zu hinterlassen.
(3) Saugleistung
Bei einem leeren Beutel ist die Saugleistung super. Leider ist der "Saugkraftverlust" ziemlich ausgeprägt, sobald im Beutel ein wenig was zusammen kommt. Physikalisch zwar nachvollziehbar, aber evtl. hat der Sauger auch zu wenig Kraft um die Staub/Dreck-Ansammlung zu überwinden.
(3) Beutelvolumen
Ob es 4,5 Liter sind, habe ich nicht nachgemessen. Allerdings hilft das größte Volumen wenig, wenn ein Beutel dank fehlender Saugleistung kaum voll werden kann. (Die Beutelwechselleuchte habe ich bislang nur bei Blockaden leuchten sehen.)
Betrifft nicht Siemens, aber der Vollständigkeit halber: Es wird durch Beutel von Drittanbietern nicht besser. Diese bieten Universalbeutel an, die noch viel größer sind als die Standardbeutel.
(3) Beweglichkeit
Der Sauger kann leicht am Schlauch gezogen werden. In einer geraden Linie bewegt er sich aufgrund seiner vier 360°-Rollen allerdings selten, sodass er häufig irgendwo anstößt. Da das Anstoßen weder leise noch schonend ist, gibt es hierfür Abzüge. (Kurioserweise hat mein Sauger zahlreiche Kratzer an den Hartplastikteilen. Die Position der Bumper und meine Einrichtung scheinen nicht gut zu harmonieren.)
(1) Schlauch
Der ist fast eine Frechheit. Der Schlauch ist zwar stabil, aber so kurz, dass der Sauger eigentlich immer in Bewegung ist. Wenn man nicht gerade über den Sauger stolpert, zieht man sich den Sauger in den Hacken. Zudem muss man den Sauger anheben, will man höher gelegene Stellen erreichen.
(1) Kabel-Einrollautomatik
Anfangs war ich begeistert, weil man nie auf einen falschen Knopf drücken konnte. Mittlerweile bin ich ernüchtert, genervt und wünsche mir einen Knopf. Die Automatik löst (gefühlt) willkürlich aus - was auch mit dem Punkt "Schlauch" zusammenhängen dürfte. Da man das Gerät auch mal hochnehmen muss, läuft man Gefahr auf das Kabel zu treten. Zack, rollt es ein. Oder versucht es zumindest.
Im schlimmsten Fall zieht die Automatik eine Schlaufe des Kabels mit in die Kabelrolle. Dann NICHT versuchen das mit Probieren oder Krafteinwirkung zu lösen. Aus der Kategorie "für Sie getestet": Die Spiralfeder der Automatik könnte durch intensives Probieren aus ihrer Vorratstrommel und aus ihrer Verankerung in der Abtriebstrommel springen. Das ohne Lebensgefahr über die kleinen Öffnungen der Trommeln zu reparieren (wenn nichts gebrochen ist) erfordert drei Hände, viel Fingerspitzengefühl und kostet auch geübten Heimwerkern Zeit und Nerven.
Besser: Kabelsalat nicht anrühren und Saugergehäuse öffnen. Dazu Stecker raus und sechs Schrauben lösen (Torx 15, aber: Bithalter könnten zu dick für die Führungen sein). Vier Schrauben sind unter dem aufklappbaren Deckel leicht zu erreichen. Zwei sind unter dem Ein-/Ausschaltknopf versteckt. Der Knopf wird in seinem Drehpunkt (vorne) durch jeweils einen stabilen "Clip" links sowie rechts gehalten und lässt sich mit Plastikwerkzeug gut raushebeln. Nach dem Öffnen kommt man leicht an die Kabelrolle und kann die Störung vielleicht beheben, ohne die Feder zu verstellen.
Hilft alles nichts, gibt es die Kabelrolle als Ersatzteil beim Hersteller für ca. 50 Euro inkl. Versand, wobei das Ersatzteil laut Internetseite anders ausschaut als das verbaute Teil. (Passend laut Hersteller ist nur Teil-Nr. 12005079, das verbaute sieht wie Nr. 12009019 aus. Warum das Teil anders aussieht, konnte zumindest die Hotline nicht erklären. Das Teil laut Internetseite sei aber richtig. Zur Hotline lobende Worte: Tägliche Erreichbarkeit, fast den ganzen Tag über, keine Wartezeit - und das an einem Sonntag!)
Ein hoffentlich überflüssiger Hinweis: Keinesfalls die Kabelrolle auseinandernehmen, wenn die Feder ganz oder teilweise auf der größeren, mittig gelegenen Abtriebstrommel gerollt ist und dadurch unter Spannung steht.
Insgesamt komme ich auf 3 bis 4 Sterne mit Tendenz zu 3 Sternen. Daher: 3 Sterne.