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Niemand weiß, wer die Pinzette erfunden hat. Fest steht jedenfalls, dass sie schon sehr alt ist. Zahlreiche Grabungen der jüngeren Bronzezeit beweisen, dass es hier schon ein universelles Kleinwerkzeug für die Haar- und Bartpflege gab, das zumindest entfernt an eine Pinzette erinnert. Als die eigentliche Mutter der heute bekannten Pinzette gilt aber die Pinzette der alten Römer. Getreu dem Napoleon zugeschriebenen Zitat "Die Geschichte Roms ist die Geschichte der ganzen Welt" haben viele alltägliche Gegenstände der modernen Zeit ihren Ursprung im alten Rom.
Die römischen Bürger aus der wie man heute sagen würde: gehobenen Mittelschicht legten viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Haare im Gesicht oder unterhalb des Halses wurden insbesondere von den Frauen als störend und unansehnlich empfunden. Also rückte man ihnen in den öffentlichen Badehäusern mit der Pinzette und einem Harz-Honig-Gemisch zu Leibe. Diesem Vorläufer des modernen "Waxing" unterzogen sich damals auch einige Männer, die sich von zu vielen Haaren an Brust oder Schultern befreien wollten.
Pinzetten werden heute in sehr vielen Bereichen verwendet. Als Klassiker gilt sicher der Bereich der Philatelie. So eine Briefmarke fasst der kenntnisreiche Sammler nicht einfach mit der Hand an. Große Bedeutung haben Pinzetten heute auch im weiten Feld der Elektronik, insbesondere der Mikroelektronik. Hier gibt es ganz spezielle Produkte wie etwa die Vakuumpinzette. Sie dient zum Greifen des so genannten Wafers, einer dünnen Scheibe in der Halbleitertechnik.
So eine spezielle Pinzette, die nach dem Ansaugprinzip funktioniert, braucht man in der Kosmetik natürlich nicht. Hier geht es schließlich um ganz profane Dinge wie Haarentfernung. Wobei es hier auch unterschiedliche Vorgehensweisen mit unterschiedlichen Pinzetten geben kann (mehr dazu nachfolgend unter den Varianten). Auch die feine Schmuckherstellung in echter Handwerkskunst wäre ohne die Pinzette nicht denkbar. Und was wohl viele gar nicht wissen: Auch in einem der ältesten und wichtigsten Wirtschaftszweige des produzierenden Gewerbes, der Textilindustrie, läuft längst nicht alles über Maschinen und Computer, die gute alte Pinzette leistet hier bei handwerklichen Nacharbeiten immer noch ausgezeichnete Dienste.
Normalerweise bestehen Pinzetten aus zwei aneinandergefügten Metallstücken, die sich bei leichtem Druck aufeinander zubewegen. In der Verarbeitung werden je nach Verwendung auch noch andere Materialien eingesetzt wie zum Beispiel Kunststoffe oder Keramik. In der Kosmetik-Industrie werden sehr leichte Pinzetten aus Aluminium bevorzugt eingesetzt.
Pinzetten gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen: mit spitzen, runden oder auch vierkantigen Enden. Es gibt gerade oder gebogene und für besondere Anwendungen auch speziell abgewinkelte Pinzetten. Es gibt Schneid- und Festhaltepinzetten, die wie der Name schon sagt eine unterschiedliche Funktion haben: die Schneidpinzette ist oft aus hartem Carbonstahl und etwa bei der Schmuckherstellung zum Schneiden von dünnen Gold- und Silberdrähten geeignet, die Festhaltepinzette, auch als Kreuzpinzette bekannt, hat spezielle Greifbacken, die etwas nur festhalten sollen.
Wobei man sich als Anwender nicht von Namen in die Irre leiten lassen sollte: Die chirurgische Pinzette ist nicht ausschließlich für Chirurgen geeignet, wird dort nur oft verwendet, daher der Name. Bei dieser Sonderform haben zwei Greifbacken ineinander greifende Zähne. Das hat den Vorteil, dass man hiermit einen stärkeren Zug ausüben kann, ohne die Pinzette regelrecht zusammenquetschen zu müssen. Der Nachteil ist, dass man auch leicht verletzbare Strukturen wie Nerven und Blutgefäße durch die scharfen Zähne versehentlich zerstören kann. Um solche Strukturen vorsichtiger zu erfassen, ist die anatomische Pinzette besser geeignet. Sie erfasst verletzliche Strukturen schonender, hat allerdings auch den Nachteil, sie weniger sicher zu greifen, so dass ein starker Zug wie bei der chirurgischen nicht möglich ist. Schließlich gibt es noch spezielle antimagnetische und säurefeste Pinzetten, die natürlich weniger für den normalen Haushaltsbereich geeignet sind, sondern mehr für den medizinischen oder mikroelektronischen.
Es kommt immer auf den Anwendungsbereich an, welche Pinzette hier optimale Dienste leistet. Wer sich nur mal ein paar störende Haare aus den Augenbrauen zupfen will, ist mit einer hochwertigen Edelstahlpinzette von zum Beispiel Purebello, May oder Pfeilring bestens bedient. Und wer besondere Wünsche hat, wie etwa die Ungezieferentfernung beim Haustier, kann zu extra dafür angefertigten Zeckenpinzetten greifen etwa von Vettler Industries oder bluelNOX. Auch wer spezielle Zupfer gegen eingewachsene Gesichtshaare sucht, wird schnell fündig und kann sich ein ganz professionelles Produkt von Beauty Luxus gönnen. Wer genau weiß, wofür die Pinzette Verwendung finden soll, kann im Grunde nichts falsch machen und wird unter den vielen Angeboten renommierter Markenhersteller schnell das Passende finden.