Hinweis: Wir haben 15 Mörser für Sie recherchiert.
Eine der wichtigsten Zutaten in der Küche sind Würzmittel. Erst diese machen Gerichte schmackhaft und geben ihnen den letzten Schliff. Gerade die asiatische und orientalische Kochkunst profitiert und besteht auf bzw. von einer reichlichen und umfangreichen Nutzung dieser. Bei der Verarbeitung von Gewürzen und Kräutern stellt man jedoch oft fest, dass die Korngröße dieser für eine optimale Freisetzung der ätherischen Öle und den damit verbundenen Aromen zu groß ist. Abhilfe kann ein sogenannter Mörser schaffen, ein Werkzeug bestehend aus einer Schale und einem Pistill oder Stößel. Zwischen diesen werden die Stoffe dann in kreisenden Bewegungen zerrieben.
Auch wenn beide Typen landläufig als "Mörser" bezeichnet werden, kann zwischen Mörsern und Reibschalen unterschieden werden. Während bei Mörsern sowohl Pistill als auch Schale glatt sind, sind diese bei Reibschalen aufgeraut. Dadurch ist eine schnellere und gründlichere Zermahlung möglich, das Prinzip beruht auf der Reibung zwischen beiden Flächen Zudem lassen sich mit Reibschalen Pulver mit einer Korngröße von bis zu 50 µm herstellen. Dies ist ideal für eine ausgezeichnete Aromenfreisetzung. Aufgrund der stark aufgerauten Flächen ist es jedoch nur schwer möglich diese zu reinigen, es kommt immer wieder zu einer Verunreinigung der folgenden Charge. Außerdem können keine fettigen oder schmierigen Substanzen verwendet werden, da diese die Poren verstopfen würden. Reibschalen sind meist aus Porzellan und werden hauptsächlich in der Küche eingesetzt. Mörser finden im Gegensatz dazu ihren vorrangig in Apotheken, wo sie genutzt werden, um Arzneidrogen anzustoßen und so ätherische Öle freizusetzen. Hier ist es besonders wichtig, sie stets hygienisch und rein zu halten. Sie eignen sich besonders gut für stärkeren Krafteinsatz. In einigen asiatischen Ländern werden Mörser zur Zubereitung von Gemüse verwendet, sind aber in der Küche sonst eher nicht anzutreffen.
Mörser beziehungsweise Reibschalen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen aus unterschiedlichen Materialien. Ob Granit, Marmor, Porzellan, Olivenholz oder Edelstahl, jeder Stoff hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Während Edelstahl sich hervorragend reinigen lässt, ist dessen Reibwirkung eher gering. Auch sollte überdacht werden, für welchen Einsatz der Mörser angeschafft wird. Zum zerstoßen von Gewürzen sind daher kleinere Mörser aus Porzellan oder Olivenholz ideal, da sie besonders präzise arbeiten. Letztere besitzen zwar keine besonders große Reibkraft, jedoch reiben sie sich auch nicht so schnell ab. Trotzdem müssen sie oft geölt werden, um Rissbildungen zu verhindern. Sollen jedoch eher große Mengen wie beispielsweise italienisches Pesto verarbeitet werden, bietet sich dementsprechend auch eher ein großes, schweres Exemplar aus Granit oder Marmor an. Je schwerer das Pistill ist, desto weniger Kraftaufwand ist für die Zerkleinerung von Nöten. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass die Krümmung der Oberfläche des Stößels stets größer ist als die der Schale, da sonst ungewollte "Toträume" entstehen können. Wichtig ist den meisten Küchenbesitzern sicherlich auch, welcher Stoff ästhetisch zur restlichen Küchenausstattung passt, dies sollte jedoch eher untergeordnet sein.
Das Wort "Mörser" stammt vom lateinischen Wort "Mortarium", welches übersetzt so viel wie "Reibschüssel" bedeutet. Mörser waren schon im Alten Ägypten bekannt. Vor allem in Kleinasien (wo sie seit dem 11. Jahrhundert vor Christus bekannt waren) erfuhren sie schnell einen Aufschwung, eine besondere Blüte erlebten sie in der Zeit der Römer. Dort besaßen sie meist einen flachen Standboden, zum Teil auch einen Standring. An dieser war ein breiter Kragen- oder Steilrand angebracht, welcher von innen mit einer rauen Quarzschicht beschichtet war. Dieser diente als Griff. Damals wurden sie jedoch im Gegensatz zu heute vor allem zum Rühren und Kneten von Teig verwendet, aber auch die beliebten römischen Würzsaucen wurden mit ihnen zubereitet. Das Gericht "Moretum", welches eine Käsepaste aus Schafskäse, Olivenöl, Knoblauch und Salz darstellte, wurde sogar nach den Mörsern benannt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Mörser wichtige Küchengeräte sind, bei denen besonders auf die Art und das Material geachtet werden sollte.