Angelschnur - So finden Angler die passende Linie

Unsere Wahl: anezus Angelschnur, Nylonschnur

Eine Angelschnur wird teilweise sehr hohen Belastungen ausgesetzt. Nicht immer geht es dabei (ausschließlich) um das Gewicht des Fisches, der gerade angebissen hat. Darüber hinaus kann die Angelschnur über kantige Steine rutschen, sich in Pflanzen verfangen oder über längere Zeit der direkten Sonneneinstrahlung ausgeliefert sein. Heißt also: Für dauerhaften Spaß am Angeln braucht man eine stabile, strapazierfähige Angelschnur. Dieser Ratgeber liefert wertvolle Informationen und Tipps zum Kauf einer qualitativ überzeugenden Ausführung!

Monofile oder polyfile Angelschnur - das ist hier die Frage

Grundsätzlich wird zwischen der monofilen und der polyfilen Angelschnur unterschieden. Monofil bedeutet, dass die Schnur aus einem (einzigen) Polyamidfaden hergestellt wird. Demgegenüber sind bei einer polyfilen Angelschnur viele ausgesprochen dünne und extrem harte Fäden (in der Regel Coramid- oder Dyneemafäden) miteinander verflochten. Aus diesem Grund findet man man diese Gattung häufig auch unter der Bezeichnung "geflochtene Angelschnur".

Hinsichtlich einer monofilen Angelschnur gilt es zu beachten: Je dicker die Schnur geartet ist, desto höher gestaltet sich die Tragfestigkeit. Interessant: Polyfile Angelschnüre erzielen bei wesentlich geringeren Durchmessern bessere Werte in puncto Tragfähigkeit. Jedoch sind die dünnen Fäden auch bedeutend empfindlicher gegen Abrieb - bei extremer Belastung können sie demnach leichter reißen. Zudem fallen polyfile Angelschnüre gemeinhin deutlich teurer aus als monofile Modelle.

Die Vor- und Nachteile der beiden Varianten im Überblick:

Vorteile der monofilen Angelschnur:

- beinahe durchsichtig (für Fische kaum zu erkennen)

- hohe Abriebfestigkeit
- lange Haltbarkeit
- hohe Knotenfestigkeit
- sehr preiswert
- geeignet bei: kurzen Würfen (Stippangeln), starkem Wind

Nachteile der monofilen Angelschnur:

- dehnt sich rasch
- hohe Tragkraft nur bei großem Durchmesser

Vorteile der polyfilen Angelschnur:

- hohe Tragkraft (bei geringstem Durchmesser)
- geringe Dehnung
- enorme Weichheit (Flexibilität)
- geeignet für: weite Würfe (Großfischangeln)

Nachteile der polyfilen Angelschnur:

- besser für Fische sichtbar
- geringere Abriebresistenz
- hoher Kostenaufwand

Tipp: Bei der Entscheidung für eine monofile oder polyfile Angelschnur geht vermutlich Probieren über Studieren. Am besten testet man beide Modelle mehrfach unter denselben Bedingungen, um herauszufinden, welche Variante optimal zu den individuellen Anforderungen und Wünschen passt.

Achtung: Wer seine Vorfächer selbst bindet, braucht durch die hohe Knotenfestigkeit zwangsläufig eine monofile Angelschnur (Tipp am Rande: Die Vorfachschnur sollte sehr dehnfähig sein, um durch den Fisch verursachte Stöße gut abfangen zu können).

Preise für monofile und polyfile Angelschnüre

Relativ geringe Preisunterschiede zeigen sich bei den monofilen Angelschnüren. Zwar weisen manche Hersteller gerne auf besondere Innovationen bei ihren Modellen hin. Dennoch gilt: Polyamid bleibt Polyamid - und die Eigenschaften des Materials und damit auch der aus dem Stoff gefertigten Angelschnüre lassen sich nicht grundlegend verändern. Einzige Ausnahme: Es gibt monofile Ausführungen mit Teflon-Versiegelung. Diese Versiegelung macht die jeweilige Angelschnur haltbarer.

Polyfile Angelschnüre sind ab Werk deutlich teurer als ihre monofilen Pendants. Dies liegt zum größten Teil daran, dass das Herstellungsverfahren geflochtener Angelschnüre erheblich aufwändiger ist. Für eine 250 Meter lange Schnur muss man bereits mit zweistelligen Eurobeträgen rechnen.

Letztendlich ist nicht entscheidend, wie viel Geld man für seine Angelschnur ausgibt. Die Haltbarkeit wird vor allem durch die Pflege beeinflusst, die man selbst in der Hand hat.

Tipps zur Pflege der Angelschnur

a) Die UV-Strahlen der Sonne sind Gift für die Angelschnur. Insofern sollte sie immer vor Sonnenlicht geschützt aufbewahrt werden.

b) Zur Erhöhung der Langlebigkeit kann man seine Angelschnur mit einem speziellen Pflegemittel einreiben. Dieses gewährleistet, dass die Schnur weniger Wasser aufnimmt. Übrigens: Soll die Schnur nach dem Auswerfen möglichst auf der Wasseroberfläche liegen, macht man sie mit geeignetem Schnurfett regelrecht schwimmfähig.

c) Vor jedem Angeln sollte man die Angelschnur kontrollieren. Nicht immer lassen sich abgeriebene Stellen, die die Tragfähigkeit beeinträchtigen, vermeiden. In solchen Fällen empfiehlt es sich, lieber ein Stück Schnur zu opfern. Ansonsten verliert man unter Umständen den größten Fang des Tages - wegen einer gerissenen Angelschnur.

Fazit

Beim Kauf einer Angelschnur hat man die Wahl zwischen einem monofilen und einem polyfilen Modell. Beide Varianten gehen mit mehreren Vor- und Nachteilen einher, die man vergleichen und abwägen sollte, ehe man sich festlegt. Für eine lange Haltbarkeit der letztendlich auserkorenen Angelschnur muss man ebendiese regelmäßig richtig pflegen.

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