Hinweis: Wir haben 6 Nahrungsergänzungsmittel für Sie recherchiert.
Vitamine, Mineralstoffe, pflanzliche Extrakte: Nahrungsergänzungsmittel versprechen, schnell und bequem durch die regelmäßige Einahme etwa von Tabletten oder Kapseln die Ernährung zu optimieren. Sportler beispielsweise vertrauen häufig auf Magnesium, um Muskelkrämpfen vorzubeugen. In der kalten Jahreszeit möchten viele Menschen durch zusätzliches Vitamin C und Vitamin E ihre Immunkräfte stärken, um sich nicht zu erkälten oder an sogenannter Winterdepression zu leiden. Doch so attraktiv das Konzept mit den Nahrungsergänzungsmitteln erscheint - wissenschaftlich betrachtet ist der Nutzen solcher Substanzen kaum belegt. Die Verbraucherzentrale in Deutschland spricht in diesem Zusammenhang sogar deutlich von dem "Märchen von der Unterversorgung".
Der mündige Bürger sollte wissen, dass der Gesetzgeber umfassend geregelt hat, welche Stoffe in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden dürfen. Auch wenn für die Präparate kein Genehmigungsverfahren wie bei Medikamenten vorgeschrieben ist, müssen die Hersteller klar angeben, welche Dosierung empfohlen wird und welche Stoffe enthalten sind. Weiter muss darüber informiert werden, welche Werte laut EU für benutzte Wirkstoffe als ausgewogen gelten und wie sich eine Tagesdosis des jeweiligen Nahrungsergänzungsmittels prozentual dazu verhält. So sollen Überdosierungen und Gesundheitsschäden vermieden werden. Aussagen zu arzneimittelähnlichen Wirkungen sind bei Nahrungsergänzungsmitteln generell untersagt. Der Verbraucher erkennt seriöse Angebote also daran, dass zumindest diese Regeln eingehalten werden.
Fachleute empfehlen generell eine ausgewogene Ernährung, die Nahrungsergänzungsmittel im Normalfall unnötig macht. Besondere Lebenssituationen wie wenig Bewegung oder Tageslicht, spezielle Diäten oder Ernährungsgewohnheiten können diese Grundregel infrage stellen. Ein Gespräch mit dem Hausarzt der Therapeuten hilft dabei, herauszufinden, ob Nahrungsergänzungsmittel medizinisch sinnvoll sein können. Da die Präparate nicht verschreibungspflichtig sind, bleibt es jedem Einzelnen unbenommen, auch ohne geschulten Rat zu entscheiden. Ganzheitliche Medizin stellt den Patienten in den Vordergrund und billigt ihm individuelle Ansätze zu.
Beliebte Nahrungsergänzungsmittel sind etwa Vitaminkombinationen, die das generelle Wohlbefinden steigern sollen. Vitamin B wird ausgleichende Wirkung auf die Nerven nachgesagt, Vitamin C soll Abwehrkräfte stärken, Vitamin E unter anderem für bessere Haut und Haare sorgen. Unter den Mineralstoffen gilt Kalzium als gut für Knochen, Zähne und Blutbild, Magnesium als Gegenmittel gegen Krämpfe und Depressionen, Zink als positiv für Stoffwechsel und Fertilität. All diese Stoffe sind auch in ganz normalen Nahrungsmitteln enthalten, können aber gegebenenfalls als Ergänzungsmittel eingenommen werden. In den Packungen solcher Präparate, die üblicherweise als Tabletten, Elixier oder Pulver angeboten sind, sollte sich ein Beipackzettel befinden, der auf mögliche Neben- und Wechselwirkungen aufmerksam macht.
Im Internet und Illustrierten finden Befürworter und Kritiker von Nahrungsergänzungsmitteln viel Platz, um ihre Positionen zu vertreten. In anderen Ländern als der Bundesrepublik sind solche Mittel manchmal empfohlen, beispielsweise in den USA. Vor dubiosen Online-Shops ist beim Erwerb von Nahrungsergänzungsmitteln allerdings abzuraten. Hierzulande garantieren Apotheken fachkundige Beratung, zudem haben Reformhäuser und Bioläden viel Erfahrung mit dem Thema gesammelt. Der Kunde profitiert dann davon, die Quelle seiner Präparate zu kennen und sich darauf verlassen zu dürfen, dass sie den gesetzlichen Standards entsprechen. Die Krankenversicherungen übernehmen die Kosten selbst bei einem Apothekenverkauf nicht.
Zusammengefasst lässt sich wohl sagen: Nahrungsergänzungsmittel werden gemeinhin dann interessant, wenn beispielsweise Sport ambitioniert betrieben wird, Schwangere oder Heranwachsende besonderes Augenmerk auf ihre Nahrung geben sollten, Schichtarbeiter unter Tageslichtmangel leiden, ältere Menschen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder besondere Diäten und Ernährungsgewohnheiten Mangelerscheinungen plausibel scheinen lassen. Eine facettenreiche, ausgeglichene Ernährung ist vermutlich meistens eine bessere Strategie für das Wohlbefinden, denn ein Allheilmittel gegen körperliche und geistige Beschwerden sind Nahrungsergänzungsmittel aus Sicht der Wissenschaft nicht.