Hinweis: Wir haben 18 Brot Gärkörbchen für Sie recherchiert.
Frisch gebackenes Brot aus dem eigenen Backofen ist in der Regel ein Hochgenuss. Wer selbst backt, kennt die Inhaltsstoffe des Brotes, kann individuelle Wünsche umsetzen und das Brot wirklich so gestalten, wie es einem selbst am besten schmeckt. Dabei sind nicht nur die Zutaten ausschlaggebend, sondern auch die Art des Brotes und die Zubereitungsweise.
Traditionell werden in Deutschland eher Sauerteigbrote gegessen. Die haben zum Teil eine recht dicke, harte Kruste, sind innen weich und feucht und zeichnen sich durch außerordentliche Bekömmlichkeit aus. Sauerteigbrote sind keine Massenware, ein gutes Brot braucht mehrere Tage, um zu reifen, zu gären und wirklich zu einem Brot zu werden. Der Teigrohling ist dabei normalerweise recht weich und instabil, weshalb ein Gärkörbchen dafür sorgt, dass das Brot vor dem Backen seine Form behält.
Sauerteige kleben stark. Sie entwickeln ihr typisch säuerliches Aroma, das ein wenig nach Bier und ein wenig nussig riecht, in einem längeren Gärprozess, während dem sich Milchsäurebakterien und Hefepilze im noch nicht gebackenen Teig vermehren. Dabei bilden sich Gase, die im Brotteig eingeschlossen sind und beim Backen für die feuchte Leichtigkeit und Lockerheit des Brotes sorgen, auch wenn schwere Mehle verwendet werden. Damit diese Bakterien und Pilze ihre Arbeit tun können, sollte der Teigrohling zwischen 12 und 72 Stunden ruhen, bevor er gebacken wird. Das tut er traditionell in einem Gärkörbchen. Das Körbchen ist meist rund, aus luftdurchlässigen Materialien wie Holz, Stroh oder Peddigrohr hergestellt und in der Regel größengenormt. Es gibt Gärkörbe für Brote von etwa 500 g, 750 g, 1.000 g und 1.500 g. Bevor der Teigrohling in das Gärkörbchen gegeben wird, sollte der Korb innen mit Mehl ausgestreut werden. Das verhindert, dass der Teig festklebt. Oftmals werden auch verschiedene Körner und Samen, die in der Kruste des Brots eingebacken werden sollen, in den Korb gestreut. Da der Gärkorb nie glatt ist, sondern eine geriffelte Oberfläche hat, bleiben die Körner wie auch das Mehl hängen und können gleichmäßig verteilt werden. Diese Riffeln im Korb geben dem Brot auch seine charakteristische Oberfläche nach dem Backen.
Das Gärkörbchen ist wirklich nur da, um während des Gärprozesses das Brot in Form zu halten. Vor dem Backen muss der Teigrohling auf ein Backblech oder einen Ofenschieber gestürzt werden, denn Gärkörbe dürfen unter keinen Umständen mitgebacken werden. Die Körbe sind nicht hitzebeständig und würden bei den hohen Temperaturen im Brotofen in Flammen aufgehen.
Die Kruste bildet sich beim Backen da, wo der Teigrohling während des Gärprozesses im Korb auflag. Obwohl der Teig gut vermischt war, setzen sich schwerere Bestandteile hier ab, außerdem schützt der Korb vor dem Austrocknen. Der Teil, der beim Backen (also nach dem Stürzen aus dem Gärkorb) oben ist, war also die ganze Zeit während des Gären unten, ist sehr feucht. Dadurch kann sich beim Backen eine gute Kruste ausbilden. Es entstehen Röstaromen, die der Kruste ihren ganz besonderen, nussigen Geschmack geben.
Traditionell sind Brote rund oder länglich oval. Das hat mit der Form der Gärkörbe zu tun - auch die sind in der Regel rund oder länglich oval. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Sehr wohl verändert hat sich das Material, aus dem die Körbe hergestellt werden. Früher wurden Gärkörbe in erster Linie aus Stroh geflochten. Diese Art der Körbe gibt es nur noch sehr selten zu kaufen. Meist sind Gärkörbe aus Holz hergestellt, aus Peddigrohr geflochten oder aus Silikon hergestellt. Wer oft und gerne backt, sollte darüber nachdenken, ob ein Gärkorb aus natürlichen Materialien sich in der Anschaffung lohnt. Denn Brotliebhaber schwören darauf, dass Brot aus Kunststoffformen anders schmeckt und nicht den typischen Geschmack in der Kruste entwickelt.